Die nächste Reise in den Norden kann beginnen! Sie wird uns nach Dänemark und Norddeutschland führen.
Wir haben das Fahrzeug, ein Peugeot Tourne 600 gemietet bei Bossard & Humm in Zofingen heute Freitag, 16. August 2024 um 09.30 Uhr übernommen. Jetzt gilt es bis am Abend alles Gepäck aufzuladen und den Camper reisefertig zu machen. Morgen früh wollen wir Richtung Norden starten.

Die Reise kann beginnen!

Wir starten kurz vor 9.00 Uhr und fahren auf der A2 nach Basel und über die Grenze nach Deutschland. Nach dem Grenzübergang geht es weiter auf der A5 in Richtung Frankfurt a.M. Bis Frankfurt hat es sehr viele Autos und immer wieder stockt der Verkehr. Wir glauben nicht, dass wir Heute allzu weit kommen und unser erstes Ziel Laatzen kurz vor Hannover nicht erreichen werden.
Aber nach Frankfurt hat es plötzlich viel weniger Verkehr und wir kommen auf der A5 und A7 sehr gut voran. Und so erreichen wir den Campingplatz Birkensee in Laatzen doch noch nach über 700 km kurz vor 18.00 Uhr. Auf diesem Platz haben wir bereits auf unseren Reisen 2019 und 2022 den ersten Halt gemacht. Er liegt direkt an der Autobahn ist aber trotzdem ruhig und sehr schön.

Campingplatz Birkensee, Laatzen

Birkensee, Laatzen

Am Morgen regnet es! Wir fahren weiter auf der A7 und A27 bis zu unserem ersten Ziel: Cuxhaven an der Nordsee. Je weiter wir nordwärts fahren desto besser wird das Wetter und am Ziel, dass wir kurz nach Mittag erreichen scheint sogar die Sonne. Der Campingplatz auf den wir wollen hat bis 15.00 Uhr Mittagspause. Wir finden aber einen  Platz auf dem Camping Stellplatz gleich nebenan.
Wir geniessen den Nachmittag am Duhnen Strand in Cuxhaven, mit einer kurzen Wanderung im Wattenmeer. Am Abend wollen wir den Sonnenuntergang bewundern. Ein paar Wolken verhindern dies aber. Die Abendstimmung ist trotzdem einmalig!

Duhnen Strand, Cuxhaven

Duhnen Strand, Cuxhaven

Duhnen Strand, Cuxhaven

Heute steht die Stadt Cuxhaven auf dem Programm. Wir fahren mit den Velos dem Duhnen Strand entlang und machen zuerst Halt bei der Kugelbake an der Elbemündung. Die 29 Meter hohe Kugelbake ist ein aus Holz errichtetes Seezeichen und diente früher den Seefahrern als Orientierungshilfe.
Weiter geht es ins Stadtzentrum zum Wasserturm, dem Wahrzeichen von Cuxhaven. Wohl vielen Schweizern bekannt aus der Fernsehsendung «Auf und davon». Der Turm ist 48 Meter hoch und stammt aus dem Jahr 1897. Leider ist das Café im Turm am Montag und Dienstag geschlossen.
Das nächste Ziel ist der Leuchtturm «Dicke Berta», etwas ausserhalb der Stadt. Hier verweilen wir einige Zeit und schauen den grossen Containerschiffen zu, die nach oder aus Hamburg fahren.
Auf dem Rückweg zum Stellplatz machen wir noch Halt bei der «Alten Liebe», einer ehemaligen Pier im Hafen, die heute als Aussichtsplattform dient.

Kugelbacke, Cuxhaven

Wasserturm, Cuxhaven

Leuchtturm «Dicke Berta», Cuxhaven

Wir fahren weiter nordwärts. Zuerst bis Wischhafen und von dort mit der Fähre über die Elbe nach Glücksstadt. Wir müssen eine Stunde für die Fähre anstehen.
Weiter geht es vorwiegend auf der Bundestrasse 5 bis Meldorf und von dort auf der 203 bis Sankt Peter-Ording. Unterwegs machen wir kurz Halt beim Eider-Sperrwerk. Hauptzweck dieses grössten deutschen Küstenschutzbauwerkes ist der Schutz vor Sturmfluten der Nordsee.
Der erste Campingplatz in Sankt Peter-Ording, den wir im Laufe de Nachmittags erreichen ist besetzt, wir finden aber in der Nähe auf dem Camping Ademi einen Platz. Wir wollen den sonnigen Nachmittag noch geniessen und gehen zu Fuss in den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Es ist eine wunderschöne Landschaft, mit Wiesen, Sand und Wasser. Am Abend kehren wir zurück zum Campingplatz.

Elbfähre Wischhafen–Glückstadt

Eider-Sperrwerk

Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, Sankt Peter-Ording

Am Morgen entschliessen wir uns, noch einen Tag länger in Sankt Peter-Ording zu bleiben. Wir wollen den Strand im Nationalpark noch weiter besuchen. Das Wetter ist überraschend gut, allerdings hat es starken Wind.
Mit den Velos fahren wir dem Park entlang in Richtung Zentrum. Mehrmals machen wir Halt und laufen in den Park bis zum Strand. Die Wellen sind bedeutend stärker als gestern. Aber interessant, die raue Natur so zu erleben.
Gegen Abend kehren wir zurück zum Campingplatz. Den Tag zu bleiben hat sich gelohnt!

Strand Nationalpark Wattenmeer, St. Peter-Ording

Strand Nationalpark Wattenmeer, St. Peter-Ording

Strand Nationalpark Wattenmeer, St. Peter-Ording

Es geht heute weiter in Richtung Norden. Wir fahren knapp 100 km bis Dagebüll, vorbei an hunderten Windkraftanlagen. Morgen möchten wir mit der Fähre auf die Insel Amrum. Sofern es das Wetter erlaubt. Im Moment ist es stark bewölkt und hat sehr viel Wind.
Wir finden einen Stellplatz in der Nähe der Anlegestelle. Einer der modernsten Stellplätze den wir bis jetzt gesehen haben. Der Ort selber bieten nicht viel und so verbringen wir den Rest des Tages im Camper.

In der Nähe von Dagebüll

Dagebüll

Womo Ankerplatz am Deich, Dagebüll

Der heutige Tag verläuft nicht wie geplant! Am Morgen ist es noch bewölkt, aber der Wetterbericht sagt für den Nachmittag besseres Wetter voraus. So entschliessen wir uns den Ausflug mit den Velos auf die Insel Amrum zu machen. Die Fähre fährt um 9.35 Uhr ab. Zurück wollen wir um 17.35 Uhr. Kurz vor der Ankunft in Wittdün erfahren wir, dass die Fähre zurück infolge starken Sturms ausfällt. Vom Bordpersonal gibt es keine Garantie, dass heute noch eine Fähre zurück zum Festland fährt. Wenn wir garantiert zurück wollen, müssen wir mit der gleichen Fähre wieder zurück! Uns ist das Risiko zu gross, auf der Insel zu stranden. Also gehen wir von Bord und checken für die Rückfahrt gleich wieder ein. Am frühen Nachmittag sind wir zurück in Dagebüll. Das Wetter wir wirklich immer besser, aber der Sturm auch immer stärker.
Gegen Abend gehen wir nochmals zum Strand. Wir können beobachten, wie das Hochwasser langsam den Strand, den Bahnhof und den ganzen Fährhafen unter Wasser setzt. Nun ist auch uns klar, warum der Fährbetrieb eingestellt wurde. Der Entscheid sofort wieder von Amrum zurückzukehren war wohl richtig!

Insel Amrum

Sturm und Hochwasser an der Nordsee, Dagebüll

Bahnhof Dagebüll

Wir verlassen heute Deutschland und fahren weiter nordwärts nach Dänemark. Unser erstes Ziel ist der Nationalpark Vadehavet auf der Insel Rømø. Es ist ein riesiger Sandstrand hinter Dünen. Aber es hat extrem viele Leute, die mit den Autos auf den Strand fahren. Etwas speziell für einen Nationalpark! Wir schauen dem Treiben eine Zeitlang zu und entschliessen uns dann weiter zu fahren.
Die Stadt Ribe ist unser nächstes Ziel. Wir kommen kurz nach Mittag an und finden noch einen Platz auf dem Campingplatz in der Nähe der Stadt. Mit den Velos fahren wir ins Zentrum. Ribe ist die älteste Stadt Dänemarks. Wir sind begeistert von den vielen alten Häusern in den engen Strassen. Backsteinhäuser und farbige Riegelhäuser prägen das Bild. Wir verweilen bis am Abend und kehren dann zum Campingplatz zurück.

Nationalpark Vadehavet, Rømø

Altstadt von Ribe

Altstadt von Ribe

Das heutige Ziel ist Holmsland Klit. Ein Landstreifen, der den Ringkøbing Fjord im dänischen Jütland von der Nordsee trennt. Er ist etwa 30 km lang und bis zu 2 Kilometer breit.
Zuerst machen wir kurz Halt in Esbjerg bei der Skulpturengruppe Mennesket ved Havet (Der Mensch am Meer) von Sved Wiig Hansens. Eine Monumentalskulptur aus weissem Beton.
Weiter geht es zum Holmsland Klit. Hier machen wir mehrmals Halt und geniessen die raue Natur an der Nordsee. Die Landschaft ist geprägt von grossen Sanddünen und kilometerlangen Sandstränden. Letzter Stopp ist beim 38 Meter hohen Leuchtturm Lyngvig Fyr. Der jüngste Leuchtturm Dänemarks, gebaut 1906.
Direkt neben dem Turm finden wir Platz auf dem Camping Lyngvig Strand. Wunderbar gelegen in der Dünenlandschaft.

Strand am Holmsland Klit

Leuchtturm Lyngvig Fyr

Dünen vom Leuchtturm Lyngvig Fyr

Unser erster Halt ist heute in Søndervig. Hier besuchen wir die internationale Sandskulpturenfestival. Eindrückliche Kunstwerke in Sand geschaffen.
Wir fahren noch der Küste nach bis Fjaltring und machen mehrmals kurz Halt. Links der Strasse hat es grosse Sanddünen und rechts die Fjorde.
Danach verlassen wir die Küste landeinwärts bis auf die Insel Fur. Die Landschaft ist etwas hügliger als weiter südlich, aber immer noch geprägt von grossen Feldern. Nach einem kurzen Besuch auf der Insel Fur fahren wir wieder in Richtung Küste. Auf der Insel Mors finden wir in Erslev eine Campingplatz in einem bewaldeten Gebiet mit vielen Mücken. Das Wetter ist den ganzen Tag wechselhaft. Regen und Sonne wechseln sich ab.

Sandskulpturen, Søndervig

In der Nähe von Thorsminde

Insel Mors

Heute geht es in den Nationalpark Thy an der Nordseeküste. Erstes Ziel ist der Leuchtturm Lodbjerg ganz im Süden des Parkes. Er wurde 1883 aus schwedischen Granitblöcken gebaut. Wir gehen auf den Turm und geniessen die Aussicht auf den Park.
Nach einem kurzen Halt in Stenjberg verlassen wir den Park für Einkäufe in Thisted.
Danach fahren wir wieder in den Park zurück, bis Nørre Vorupør. Hier finden wir einen schön gelegenen Campingplatz. Wir geniessen den Nachmittag und Abend bei schönem, warmen Wetter am Strand und auf dem Campingplatz. Auch heute gibt es keinen Sonnenuntergang zu sehen, am Horizont ist es bewölkt.

Leuchtturm Lodbjerg

Küste in Nørre Vorupør

Nørre Vorupør

Wir verlassen den Nationalpark Thy wieder und fahren weiter nordwärts. Erster Halt ist beim Leuchtturm Hanstholm Fyr. Der ist aber nichts spektakuläres. So fahren wir weiter durch das Landesinnere über Aabybro zum nächsten Leuchtturm, dem Rubjerg Knude Fyr in Løkken. Der ist dafür um so spektakulärer. Nicht der Turm, sondern seine Lage und seine Geschichte. Der Turm, 1900 erbaut, ist das Wahrzeichen der gesamten Region. Die rauen Winde, die über die Nordsee zogen, wirbelten den Sand, der von den Wellen an den Strand geschoben wurde, die Steilküste hoch und schufen ab 1900 eine gewaltige Sanddüne. Die Naturkräfte erodierten zusätzlich die Steilküste, die mehr und mehr abbrach, bis der Leuchtturm 2019 schließlich um 70 Meter verschoben werden musste.
Da das Wetter heute sonnig und angenehm warm ist und für morgen eher wieder bewölktes Wetter vorhergesagt wird entschliessen wir uns bis nach Skagen zu fahren. Wir möchten den nördlichsten Punkt Dänemarks gerne bei Sonnenschein besichtigen. Nach einem halbstündigen Marsch erreichen wir den Ort, wo zwei Meere aufeinander treffen. Die Nordsee und die Ostsee. Interessant, hier treffen Wellen von links (Nordsee) und Wellen von rechts (Ostsee) aufeinander.
Ganz in der Nähe finden wir einen Campingplatz. Zum ersten Mal an der Ostsee.

Rubjerg Knude Fyr

Rubjerg Knude Fyr

Nördlichster Punkt von Dänemark

Nachdem wir den nördlichsten Punkt Dänemarks gestern erreicht haben, geht es heute wieder in Richtung Süden. Zuerst machen wir einen Halt im Zentrum von Skagen. Eine hübsche Stadt mit vorwiegend gelben Häusern. Aber es hat extrem viele Leute. Hier legen Kreuzfahrtschiffe an und der Ort ist ein Touristenmagnet. Wir bleiben bis kurz vor Mittag und fahren dann weiter in Richtung Frederikshaven und an der Ostseeküste entlang bis Hals. Von hier aus geht es landeinwärts bis Aalborg.
Mit viel Glück finden wir in der Nähe des Zentrums noch Platz für zwei Nächte auf dem Strand Parken Camping. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang zum Hafen. Morgen wollen wir die Altstadt von Aalborg besichtigen.

Skagen

Skagen

Wasserturm, Skagen

Heute steht die Besichtigung von Aalborg, der viertgrössten Stadt Dänemarks auf dem Programm. Wir laufen vom Campingplatz rund drei Kilometer dem Limfjord entlang bis zum Zentrum. Hier erkunden wir die Stadt und gehen durch das ganze Zentrum und die Altstadt.
Es ist abwechslungsreich und hat ganz unterschiedliche Häuser und Strassen. Im laufe des Nachmittags kehren wir zurück zum Campingplatz. Am Abend gehen wir nochmals zum Hafen für ein Nachtessen in der Aalborg Street Food.

Aalborg

Aalborg

Aalborg

Das heutige Ziel ist die Stadt Aarhus. Wir fahren auf der Autobahn gut 100 km südwärts von Aalborg bis Højbjerg, einem südlichen Stadtteil von Aarhus. Hier finden wir kurz nach Mittag auf dem Camping Aarhus Blommehaven einen Platz.
Wir nutzen die Zeit um zu Waschen und geniessen nachher den sonnigen und warmen Nachmittag am Strand und auf dem Campingplatz.
Morgen geht es mit dem Velo ins Zentrum von Aarhus.

Camping Aarhus Blommehaven

Strand vom Camping Aarhus Blommehaven

Wir fahren am Morgen mit dem Velo ca. 8 km nach Aarhus. Zu Fuss erkunden wir das Zentrum. Die Stadt hat nette Häuser und Strassen, aber ist extrem schmutzig. Überall liegt Dreck und die Gebäude sind nicht gepflegt. Schade! Vom Gesamteindruck sind wir enttäuscht. Wir bleiben deshalb nur bis kurz nach Mittag.
Danach fahren wir mit dem Velo zum Freilichtmuseum Den Gamle By im Norden der Stadt. Im Gegensatz zu den meisten Freilichtmuseen hat es nicht die ländliche, sondern die städtische Kultur und Geschichte zum Gegenstand. Es ist interessant uns bedeutend sauberer als in der Stadt.
Wir bleiben bis am späten Nachmittag und kehren dann zurück zum Campingplatz

Aarhus

Aarhus

Den Gamle By, Freilichtmuseum Aarhus

Wir verlassen Aarhus wieder in Richtung Norden. Wir wollen heute in den Natinalpark Mols Bjerge auf der Halbinsel Djursland. Zuerst geht es in den Norden der Halbinsel. Wir wollen die Landschaft etwas bewundern und fahren deshalb vorwiegend  Nebenstrassen. Die Gegend ist wirklich schön. Etwas hügelig und wiederum grosse Felder. Aber das Fahren auf den schmalen Strassen ist etwas mühsam und so wechseln wir auf grösseren Strassen bis Ebeltoft im Süden der Insel.
Von hier aus wollen wir Morgen mit der Fähre nach Sjællands Odde auf der gleichnamigen schmalen Halbinsel an der Nordwestküste der dänischen Insel Seeland fahren. Weil wir keine Überfahrt für Morgen im Internet finden, wollen wir uns vor Ort informieren. Tatsächlich fährt die Fähre nur am Wochenende. Heute ist Montag! So müssen wir Morgen wieder zurück nach Aarhus und mit der Fähre von dort fahren.
Im Laufe des Nachmittags finden wir auf dem Campingplatz Rugaard im Nationalpark einen wunderschönen Platz direkt am Meer. Wir erkunden bis am Abend die nähere Umgebung zu Fuss.

Nationalpark Mols Bjerge

Nationalpark Mols Bjerge

Nationalpark Mols Bjerge

Heute fahren wir zweimal mit der Fähre. Zuerst müssen wir zurück nach Aarhus, weil die Fähre ab Ebeltoft nur am Wochenende fährt. Wir erreichen die Anlegestelle um 11.00 Uhr, können noch schnell ein Check-In am Automaten machen und auf die Fähre fahren. Bereits um 11.15 Uhr legt sie ab.
Jetzt verlassen wir Jylland (Jütland). Die Überfahrt mit dem Katamaran dauert 1,5 Stunden. Auf Sjælland (Seeland) fahren wir zuerst bis Rørvig. Den Ort möchten wir noch kurz besuchen. Aber auch hier reicht die Zeit nur um ein Ticket zu lösen und schon legt die Fähre Richtung Hundested ab.
Wir fahren noch bis Rågeleje und finden hier am Nachmittag einen Campingplatz nahe am Meer. Rågeleje hat eine wunderschöne Küste, die wir bei sonnigem und warmen Wetter geniessen. Am Abend gehen wir nochmals zum Strand und wollen den Sonnenuntergang sehen. Aber auch dieses Mal hat es wieder Wolken am Horizont. Die Abendstimmung ist trotzdem eindrücklich.

Fähre Aarhus – Odden

Küste von Vejby

Küste von Vejby

Die Nacht war unruhig. Von Mitternacht bis am Morgen ist eine Gewitterzelle nach der andern über uns gezogen. Blitz, Donner und zum Teil starker Regen die ganze Nacht! Am Morgen klart es wieder auf und ist den ganzen Tag schön, bei schwülen Temperaturen bis fast 30 Grad.
Wir fahren zuerst nordwärts der Küste entlang bis Helsingør. Die Strasse führt nur wenig dem Wasser entlang, meistens durch Dörfer oder von der Küste entfernt.
In Helsingør machen wir Halt und besuchen die Altstadt. Sie bietet wunderschöne Strassen und Häuser in vielen Farben und ist sehr belebt. Vom Hafen sieht man über den Øresund bis nach Helsingborg in Schweden. Kurz nach Mittag verlassen wir die Stadt wieder. Unser Ziel für heute, Stevns Klint an der Ostküste. Wir fahren mehrheitlich auf der Autobahn. Rund um Kopenhagen hat es sehr viel Verkehr. Gegen Abend finden wir einen Platz auf dem Feriebyens Camping in Rødvig.
Morgen wollen wir einen Tagesausflug zum UNESCO Welterbe Stevns Klint machen.

Helsingør

Helsingør

Kronborg Slot, Helsingør

Am Morgen fahren wir mit dem Velo zum Stevns Klint, eine Steilküste im Südosten der dänischen Ostseeinsel Seeland. Das Kliff hat eine Länge von etwa 15 Kilometern und erhebt sich bis zu 41 Meter über den Meeresspiegel und markiert die südliche Begrenzung des Øresund auf dänischer Seite. Der Kalk- und Kreidefelsen Stevens Kilt zählt zum UNESCO Welterbe, weil man hier besser als irgendwo sonst auf der Welt die Spuren der Katastrophe (Asteroideneinschlag) erkennen kann, die vor 66 Millionen Jahren mehr als die Hälfte aller Arten auf der Erde auslöschte.
Wir fahren rund 1o km der Küste nach und machen mehrmals halt. Unter anderem bei der Højerup Kirche dessen Chorraum 1928 ins Meer stürzte und beim Leuchtturm Stevens Fyr.
Im laufe des Nachmittags sind wir zurück in Rødvig. Im Hafengebiet geniessen wir die Zeit bis am Abend und kehren dann zurück zum Campingplatz.

Stevns Klint

Stevns Fyr

Stevns Klint, Rødvig

Das heutige Ziel ist die Insel Møn weiter südlich. Wir wollen den Nachmittag am Ulvshale Strand verbringen und das schöne Wetter an der Ostsee geniessen. Das Wetter ist wirklich traumhaft schön, keine Wolke am Himmel. Aber es bläst ein starker und kalter Wind. So bleiben wir nicht allzu lange und fahren zurück ins Städtchen Stege.
Hier finden wir einen Campingplatz nahe beim Zentrum und verbringen den Rest des Nachmittags im Zentrum. Ein unerwartet schöner Ort.

Ulvshale Strand

Stege

Stege

Heute besuchen wir Møns Klint, eine Kreideklippe im Osten der Ostseeinsel Møn. Die Kalksteinwand ist 6 km lang und bis zu 128 m hoch. Der höchste Punkt im Hinterland hat eine Höhe von 143 m.
Wir fahren von Stege quer durch die Insel bis an die Ostküste. Die Landschaft ist auffallend hügelig. Wir sind um 10.00 Uhr dort. Es hat noch nicht so viele Leute, später wird es bedeutend mehr haben.
Nach einem kurzen Überblick beim GeoCenter nehmen wir die 497 Stufen hinunter zum Wasser in Angriff. Eine schöne Treppe führt vom Klippenrand bis zum Strand. Hier erwartet uns eine traumhafte Sicht auf die Kreidefelsen. Wir laufen dem Wasser nach und kehren dann wieder zurück zur Treppe. Es ist sonnig, aber sehr heiss. Nachdem wir wieder hochgelaufen sind, gehen wir in die andere Richtung dem Klippenrand entlang. Auch hier haben wir schöne Aussicht auf die Klippen und das Meer. Wohl das Beste, was die dänische Natur zu bieten hat.
Im laufe des Nachmittags verlassen wir die Insel Møn wieder, fahren auf die Insel Bøgo und mit der Fähre bis Stubbekøbing. Den Campingplatz den wir anfahren hat bereits Saisonende. Am Hafen finden wir einen Stellplatz.

Møns Klint

Møns Klint

Møns Klint

Heute ist der letzte Tag in Dänemark und laut Wetterbericht auch der letzte Tag mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen.
Wir fahren am Morgen rund 40 km bis nach Maribo und checken bereits vor dem Mittag auf dem Maribo Sø Camping ein. Ein wunderschöner Platz direkt am See. Wir wollen am letzten Tag in Dänemark eine Velotour um den See Søndersø machen. Bereits am Mittag starten wir die Tour im Land der Seeadler.
Von der Strecke sind wir etwas enttäuscht. Vom See ist nicht viel zu sehen, dafür führt die Tour viel durch den Wald. Trotzdem eine gemütliche Fahrt. Im laufe des Nachmittags sind wir wieder zurück und geniessen den Rest des Tages in der Stadt und auf dem Campingplatz.

Søndersø (See), Maribo

Søndersø (See)

Maribo

Wie erwartet beginnt es in der Nacht zu Regnen. Heute verlassen wir Dänemark. Zuerst machen wir noch Lebensmitteleinkäufe, um das restliche dänische Bargeld aufzubrauchen.
Danach fahren wir auf der Autobahn südwärts bis Rødbyhavn und von hier mit der Fähre nach Puttgarden in Deutschland. Wir verlassen Dänemark mit vielen schönen Erinnerungen. Es war eine wunderbare Zeit.
Unser erstes Ziel in Deutschland ist das Ostseebad Dahmen. Wir schauen uns den Ort zuerst an. Die Strandpromenade gefällt und auch das Wetter ist besser, bewölkt aber kein Regen. So entschliessen wir uns hier einen Campingplatz zu suchen, den wir etwa zwei Kilometer ausserhalb des Ortes finden. Zu Fuss gehen wir zurück zur Promenade und verweilen hier den Rest des Nachmittags bei relativ milder Temperatur.

Ostseebad Dahme

Ostseebad Dahme

Ostseebad Dahme

Unser heutiges Ziel ist die Hansestadt Lübeck. Hier haben wir einen Campingplatz in der Altstadtnähe reserviert.
Unterwegs machen wir Halt in Travemünde, einem Stadtteil von Lübeck, der direkt an der Mündung der Trave in die Lübecker Bucht als Teil der Ostsee liegt. Hier steht der älteste Leuchtturm Deutschlands. Er wurde im Jahr 1539 von holländischen Maurern aus Ziegelsteinen erbaut. Es ist ein netter Ort mit einer kleinen schönen Altstadt und einer sehr belebten Strandpromenade.
Im laufe des Nachmittags fahren wir dann zum reservierten Campingplatz in Lübeck. Morgen steht die Besichtigung der Altstadt von Lübeck auf dem Programm.

Altstadt Travemünde

Travemünde

Travemünde

Es hat die ganze Nacht geregnet.  Auch am Morgen regnet es immer wieder, aber ab Mittag sollte das Wetter besser werden. Wir wollen heute die Altstadt von Lübeck, die Hansestadt an der Trave besichtigen. Wir fahren wetterbedingt mit dem Bus und nicht mit dem Velo zur Altstadt. Ab Mittag wird es tatsächlich schöner, aber es bleibt relativ kühl.
Es hat sehr viele Leute in der Stadt. Wir laufen kreuz und quer durch die Strassen und finden manchen schönen Platz, aber auch manche Baustelle. Wir bleiben bis am Abend und kehren dann mit dem Bus wieder zum Campingplatz zurück.

Altstadt Lübeck

Altstadt Lübeck

Altstadt Lübeck

Heute fahren wir weiter ostwärts. Wir wollen bis auf die Insel Poel.
Unterwegs machen wir kurz Halt im Ostseebadeort Boltenhagen. Ein hübscher Ort mit einer schönen Strandpromenade.
Obwohl wir im Moment lieber in die Natur wollen statt in eine Stadt machen wir Halt in der Hansestadt Wismar und wollen die Altstadt besichtigen. Wir bereuen den Besuch nicht. Es ist eine sehr schöne Stadt mit schönen alten Häusern. Es hat auch hier sehr viele Leute.
Gegen Abend erreichen wir die Insel Poel. Auf dem Campingplatz in Timmendorf Strand gibt es nur ab zwei Nächten einen Platz! Direkt nebenan ist ein Wohnmobilstellplatz. Hier finden wir Platz für eine Nacht. Den Abend verbringen wir am Hafen bei einem guten Nachtessen.

Boltenhagen

Wismar

Timmendorf Strand

Das heutige Ziel ist die Insel Rügen. Wir verlassen im laufe des Morgens die Insel Poel und fahren vorwiegend auf der Autobahn weiter ostwärts bis Proga. einem Ortsteil der Gemeinde Binz in der Binzer Bucht. Hier finden wir auf dem Camping Wohnmobil Oase einen Platz. Es ist stark bewölkt und regnet zeitweise. Deshalb erkunden wir zu Fuss nur die nähere Umgebung.
Unter anderem besuchen wir das KdF Prora. Es gilt als das längste Gebäude der Welt. Viereinhalb Kilometer Stahlbeton ragen hinter den Dünen hervor. Wie kaum ein anderes Gebäude symbolisiert der Koloss von Prora den Größenwahn der Nazis. In dem «Kraft durch Freude»-Komplex sollten einst 20.000 Deutsche gleichzeitig Urlaub machen.
Im Aussengelände des Oldtimer Museum Rügen steht eine Iljuschin der DDR-Fluglinie Interflug.

Strand von Prora

KdF Prora

Oldtimer Museum Rügen

Wir fahren am Morgen mit dem Camper zum Nationalpark Jasmund, knapp 20 km nördlich von Prora. Wir parkieren auf dem Parkplatz in Hagen und laufen durch schönen Buchenwald rund 2.5 km bis zum «Königsstuhl», einem Kalkfelsen an der Küste. Wir zahlen 12 Euro Eintritt pro Person und zu sehen gibt es nicht viel! Die Aussichtsplattform ist direkt über dem Felsen und somit der Felsen gar nicht zu sehen. Vom nahe gelegenen Aussichtspunkt Victoria-Sicht ist der Ausblick etwas besser. So verlassen wir leicht enttäuscht den Park wieder und fahren zurück zum Campingplatz.
Im laufe des Nachmittags fahren wir dann mit dem Bus ins Zentrum von Binz, dem grössten Ostseebad auf Rügen. Ein wirklich schöner Ort mit sehr schönen, vorwiegend weissen Häusern. Wir gehen auf der Hauptstrasse, über die Seebrücke und der Promenade entlang. Am Abend fahren wir zurück zum Campingplatz.

Nationalpark Jasmund

Binz

Binz

Es ist sonniges Wetter und angenehm warm. Heute steht das Ostseebad Sellin auf dem Programm. Wir entschliessen uns, mit dem Velo die rund 15 km lange Strecke zu fahren. Die erste Hälfte bis Binz ist es ein schön asphaltierter Radweg, nachher eher eine Holperpiste durch den Wald. Um die Mittagszeit erreichen wir den Ort. Wir laufen durch die Wilhelmstrasse bis zur Seebrücke. Die Brücke wurde anfangs der 1900 Jahre erstellt und im laufe der Zeit mehrfach durch Packeis und Feuer zerstört. Die heutige Anlage wurde 1998 eingeweiht. Ganz aussen auf der 394 m langen Brücke befindet sich eine Tauchlocke. Sie ist wegen starkem Wellengang nicht im Betrieb. Eine schöne, eindrückliche Anlage.
Im laufe des Nachmittags fahren wir zurück und machen in Binz noch einen Zwischenhalt. Bevor wir zum Campingplatz zurückkehren besuchen wir nochmals an zwei Stellen die KdF Bauten am Strand von Prora.

Sellin

Sellin

Sellin

Unser heutiges Ziel ist die Insel Usedom, direkt an der polnischen Grenze. Wir wollen noch die Ostseebäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck besuchen. Den Campingplatz den wir kurz nach Mittag in Ahlbeck anfahren ist belegt. Ebenfalls zwei Stellplätze in der Nähe. Zwei Plätze, die wir weiter im Landesinneren anfahren haben Platz, sind uns aber zu weit weg vom Meer. Wir wollen mit dem Velo ins Zentrum fahren.
Schliesslich finden wir nach zweistündiger Suche rund 10 km westlich von Ahlbeck doch noch einen freien Platz.

Strand bei Bansin

Wir fahren heute mit dem Velo bis zum Ostseebad Ahlbeck, dem letzten Ort vor der polnischen Grenze. Der Weg führt vom Campingplatz knapp 10 km zuerst durch den Wald und dann auf der Promenade durch Bansin und Heringsdorf bis Ahlbeck. Den ersten Halt machen wir bei der Seebrücke in Heringsdorf. Es ist eine moderne Architektur und es fehlt ihr dementsprechend etwas an Charme. Wir laufen über die ganze Brücke und fahren dann weiter bis Ahlbeck.
Auch hier besuchen wir zuerst die Seebrücke. Sie gefällt uns deutlich besser. Von der Brücke aus sehen wir eine Menschenansammlung am Strand und man staune, einen Elch im Wasser! Am Abend hören wir im Radio, dass das Tier von Polen her kam und von den Rettungskräften auch wieder dahin zurück geführt wurde.
Die Architektur der Häuser ist hier sehr unterschiedlich. Wir verweilen den ganzen Nachmittag im Ort, geniessen das relativ warme, aber kaum sonnige Wetter. Es hat sehr viele Leute.

Seebrücke Ahlbeck

Ahlbeck

Seebrücke Heringsdorf

Heute treten wir die Heimfahrt an. Wir wollen die rund 1200 km in drei Etappen fahren. Unser erster Stopp soll in Sandersdorf kurz vor Leipzig sein.
Wir fahren in Ahlbeck über die Grenze nach Świnoujście in Polen. Von hier geht es südwärts über Szczecin (Stettin) bis zur polnisch-deutschen Grenze. Die Strecke ist nicht besonders attraktiv. Viele Baustellen und viel Wald. Für mich hat sich der Abstecher nach Polen trotzdem gelohnt. Es ist das 26. Land, in dem ich gewesen bin.
Weiter geht es in Richtung Berlin und bis kurz vor Leipzig nach Sandersdorf. An der Adresse des Campingplatzes ist weit und breit kein solcher zu sehen. Wir orientieren uns neu und finden ihn ein paar Kilometer entfernt an einer anderen Adresse. Aber hier ist niemand und auf unser Klingeln reagiert auch keiner! Rund 10 km weiter finden wir dann in Bitterfeld Wolfen am grossen Goitzschesee doch noch einen schönen Platz.

Grenzübergang Świnoujście, Polen

Odra Wschodnia

Grosser Goitzschesee, Bitterfeld Wolfen

Es sind noch 800 km bis nach Hause. Wir haben gestern Abend einen Platz auf dem Campingplatz am Steinrodsee in Weiterstadt, kurz nach Frankfurt a.M. reserviert. Wir fahren über Leipzig. Jena und Erfurt bis nach Frankfurt. Wir kommen sehr gut voran, kaum Staus. Nach gut 400 km erreichen wir gegen Abend den Platz.
Es ist ein «idyllischer» Platz am See, direkt neben der Autobahn A5 und in der Abflugschneise des Flughafens Frankfurt! Aber nach fünf Wochen ist man bezüglich Campingplatz nicht mehr heikel. Hier werden wir die letzte Nacht im Camper verbringen und dann Morgen nach Hause fahren.

Steinrodsee

Steinrodsee

Campingplatz am Steinrodsee, Weiterstadt

Wir haben trotz Auto- und Fluglärm gut geschlafen. Heute steht die letzte Etappe unserer fünfwöchigen Reise auf dem Programm. Von Weiterstadt nach Vordemwald.
Wir starten kurz vor zehn Uhr. Es hat viel Verkehr, aber wir kommen ohne Stau gut voran. Um 15.30 Uhr sind wir wieder zuhause. 
Nach 35 Tagen und 4681 km endet eine wunderschöne Reise. Es bleiben viele Erlebnisse und Erinnerungen.